Wieder geht ein Stück des alten Schalke! Nach mehr als 40 Jahren löst sich die Punkrock-Band "Die Lokalmatadore" auf. Am kommenden Wochenende gibt die Mülheimer Gruppe im Essener "Turock" und in den Mülheimer Rathsstuben ihre letzten vier (bereits ausverkauften) Abschiedskonzerte.
Die ... wer? Das werden sich vielleicht jüngere Schalke-Fans fragen. Aber die Lokalmatadore sind ein echtes Stück Knappen-Geschichte. In den Zeiten, als auch der Schalker Fußball schick wurde und vom Verein in Zeiten des sportlichen Erfolgs lieber Mainstreamgruppen wie "The Florians" ins Stadion eingeladen und protegiert wurden, haben die Lokalmatadore im königsblauen Untergrund und den Fankneipen das schmuddelige, das übrig gebliebene Schalke bedient.
Das Schalke der 1980er und frühen 1990er Jahre, über das viele Menschen außerhalb Gelsenkirchens und des S04-Kosmos nur die Nase gerümpft haben. "Wir sind Schalker, wir sind Schalker, keiner mag uns - scheißegal!", das Lied der Lokalmatadore wurde rund um den Schalker Markt zur Hymne einer ganzen Generation.
"Berg und Tal mit S04" und die "Die Zukunft ist Blau Weiß" wurden ebenso zeitlose Schalke-Lieder der Lokalmatadore, wie die schnelle Version des Vereinsliedes "Blau und Weiß". Und ein Lied, das die Ultras Gelsenkirchen später in einem ihrer Songs und zuletzt auch die Marketingabteilung des Zweitligisten mit dem Gelsenkirchener Label thisisgelsen in der Stadion-Kollektion "STADIONGEHN. Auswärts und Zuhaus" aufgegriffen haben. Die verbale Anleihe stammt aus den Zeilen "Ins Stadion gehen, im Pappbecher Bier, in der Nordkurve stehen, dat ist Schalke 04" von dem Lied "Dat is Schalke 04" der Lokalmatadore.
Ein Trost bleibt also, wenn die Lokalmatadore nun von der Bühne abtreten. Schalker Liedgut für die Ewigkeit. Oder um es mit einem weiteren Klassiker der Lokalmatadore zu sagen: "Jeder Weg ist mal zu Ende, jede Ehe mal zerbricht. Selbst Atome kann man spalten, aber unser Bündnis nicht. Wovon singt heut jeder Fan? Schalke und der FCN!" Am Wochenende zum letzten Mal live.